Wenn die Liebe zur Gewohnheit wird

Also ich find den Punkt mit den kleinen, zufälligen Gesten ziemlich spannend – das unterschätzen echt viele Leute! Ich muss da an meine Eltern denken: Die sind ewig zusammen und bei denen sind so Kleinigkeiten wie ein Kaffee ans Bett bringen oder gemeinsam im Garten rumwuseln irgendwie selbstverständlch geworden. Aber genau das wars, woran ich immer gemerkt hab, dass da trotzdem noch Liebe dahinter steckt und nicht nur so ein „Wir machen halt alles wie immer“-Trott. Ich glaub, man kann gar nicht zu sehr betonen, wie wichtig diese Rituale sind – aber halt eben als liebevolle Gesten und nicht als so ne Routine, die man einfach gedankenlos abspult.

Was mich an dem Thema auch noch beschäftigt: Ich glaub Routine ist manchmal so ein Reizwort, aber sie ist halt auch was Entspannendes. Nach nem stressigen Tag ist es doch eigentlich total angenehm, nach Hause zu kommen und zu wissen, der andere ist da, alles ist vertraut, man braucht sich nicht ständig zu beweisen. Aber klar, wenn man irgendwann nur noch nebeneinander her lebt, wird’s schwierig. Da muss man echt aufpassen, dass das nicht kippt. Und wie im Artikel steht: Reden hilft da echt – auch wenn’s manchmal nervt oder unbequem ist.

Und was ebenfalls noch nicht erwähnt wurde – wie unterschiedlich sowas in verschiedenen Lebensphasen wirken kann! Ich merk z.B. dass das Thema in jungen Beziehungen gefühlt voll das Drama ist („Hilfe, wir werden langweilig!“), während es bei älteren Paaren manchmal eher ein Zeichen von Tiefe und Vertrauen ist, wenn man sich wortlos versteht.

Ich glaube unterm Strich ist es halt so wie fast alles: Die Mischung machts und man sollte sich einfach regelmäßig selbst und den Partner ehrlich fragen, ob man eigentlich noch das bekommt (und gibt), was einem wichtig ist. Und ey - manchmal hilft’s auch schon, einfach mal wieder was komplett Neues zusammen auszuprobieren, um die Gewohnheit ein bissl aufzurütteln.

Was mir in den Kommentaren bisher fehlt: Ich finde, der Artikel spricht einen spannenden Punkt an mit dem Thema Trennung und wann das vielleicht sogar besser wäre. Es traut sich nur irgendwie niemand, ehrlich zu sagen, dass es manchmal halt einfach nicht mehr passt, auch wenn man sich mag. Die Offenheit, eigene Wünsche und auch Grenzen zu erkennen, geht in langjährigen Beziehungen oft verloren – da find ich das Thema super wichtig. Man muss auch ehrlich sein dürfen, wenn Routine einfach nicht mehr glücklich macht.